Geschichte von Attenkirchen

Kupferstich von Michael Wening aus dem Jahr 1723

Erstmals erfahren wir von unserem traditionsreichen Ort in einer Freisinger Urkunde vom 30. Juli 830. Damals schenkte der Priester Uualdperth (Waldpercht) seinen Besitz an die Kirche "Zartinchircha" und an den Freisinger Dom.

 

Attenkirchen wurde im Spätmittelalter eine bescheidene Hofmark, deren Besitzer die Untertanen bei kleineren Vergehen bestrafen konnten. Weil die Hofmark nicht sehr reich war, wechselten die Besitzer. So lebten hier 1447 die Ranolzhauser, ab 1465 die Westendorfer, dann ab 1483 die Pullinger und Lung von Tandern. 1560 erwarb Jakob von Thurn zu Au die gesamte Hofmark die 1616 an die Herren von Flitzing und schließlich 1687 an das reiche Adelsgeschlecht der Grafen von Lodron zu Haag bzw. auf die Freiherrn von Hornstein auf Sandelzhausen überging.

 

Der Kupferstecher Michael Wening überliefert uns 1723 eine Ansicht des Schloßes in Attenkirchen. Es ist ein besseres Herrenhaus, ein schmuckloser, zweigeschoßiger Bau mit einem steilen Satteldach und drei Türmchen am Giebel. Ein einfacher Stall und ein Greddachhaus dienen als Wirtschaftsgebäude. Im eingezäunten Garten wachsen ein paar Obstbäume. 

 

Durch das Dorf führt heute die "Deutsche Hopfenstraße". An der Gabelung, wo die Wege nach Au und Unterhaindlfing abzweigen, steht ein großer Bildstock. Dem Schloß gegenüber erhebt sich das stattliche zweigeschossige Wirtshaus. Dahinter lugen noch das Landhaus und der spitze Turm der Johannes-Kirche hervor.

 

1762 zündeten durchziehende Soldaten beim Wirt eine Scheune an. Dabei gingen mehrere Häuser, der Pfarrhof und die Kirche in Flammen auf. Noch im gleichen Jahr wurden ein geräumiger, heller Kirchenraum und ein neuer, stattlicher Pfarrhof errichtet. 1848 wurde der jetzige Turm angefügt.

 

Mit der Säkularisation 1803 und der Gründung des Königreiches Bayern 1806 gab es große Veränderungen. Damals wurden auch die bayerischen Gemeinden neu geordnet. Die ehemalige Hofmark Attenkirchen bildete zusammen mit Gfeichtet eine selbstständige Gemeinde. 1875 lebten in der Landgemeinde 177 Menschen. 1950 gab es hier insgesamt 391 Einwohner. Im Zug der großen bayerischen Gebietsreform in den siebziger Jahren des 20 Jahrhunderts wurde die Gemeinde Attenkirchen neu gebildet. Sie besteht nun aus den Ortsteilen Aignrüpel, Aign, Attenkirchen, Berging, Brandloh, Eisenthal, Gallersberg, Gehausen, Gfeichtet, Götzendorf, Gütlsdorf, Haarland, Hettenkirchen, Hohenmorgen, Kratzham, Kronsdorf, Pfettrach, Pischlsdorf, Rannertshausen, Roggendorf, Staudhausen, Thalham und Wimpasing, Auf einer Gemeindefläche von 16,75 Quadratkilometern leben etwa 2500 Einwohner.